Winston Churchill

Am 30. November 1874 erblickte Winston Churchill im Schloss Blenheim in England das Licht der Welt. Seine Kindheit verbrachte Churchill mit seiner Familie in Dublin, Irland.

Weil der Jugendliche Churchill kein guter Schüler war und nicht viel gelernt hatte, blieb für ihn als Beruf nach der Schule nur noch das Militär übrig. Im Militär war es damals so, dass die Kavalleristen, denen Churchill angehörte, die "Dummen und Reichen" waren: Churchill schaffte die Aufnahmeprüfung erst beim dritten Mal, und um Pferde zu kaufen, musste man reich sein.

In seiner Armeezeit war Churchill jedoch ausserordentlich erfolgreich. Er nahm an fünf Feldzügen teil, unter anderem auch nach Südafrika. In den Feldzügen betätigte sich Churchill auch noch als Berichterstatter für englische Zeitungen. Um die Jahrhundertwende, mit etwa 25 Jahren, war er in England sehr populär. Um 1900 wurde er, nach einem fehlgeschlagenen Versuch, ins Unterhaus gewählt. In den ersten Jahren war er jedoch nur ein einflussloser Parlamentarier. Das behagte ihm nicht. Als die Konservativen, denen er angehörte, an Stimmen verloren und die Liberalen stärker wurden, machte Churchill einen plötzlichen Parteiwechsel. Bei den liberalen war er willkommen und wurde prompt zum Minister gewählt. Mit der Zeit rutschte Churchill immer mehr ins radikal linke Lager. Er verbündete sich mit Lloyd George, einem Radikalen. Der damalige Premierminister sah in den beiden eine Gefahr für ihn, dass sie ihn absetzen könnten, deshalb versuchte er, die beiden zu trennen und ernannte Churchill kurzerhand zur Marine-Admiralität. In diesem Posten reformierte Churchill die englische Flotte und machte sie zur grössten der damaligen Welt.

Dann fing der erste Weltkrieg an. Dieser wurde für Churchill zu einem Verhängnis, das ihn noch lange verfolgte. Er hatte zwar viele gute Ideen für die Kriegsführung, war aber nicht in der politischen Position, diese ausführen zu können. Er versuchte es trotzdem. Er redete den Ministerkollegen in ihre Sache rein und führte eigenmächtig Aktionen durch, die fehlschlugen, weil er keine Unterstützung bekam. Dadurch war Churchill schon kurz nach Kriegsanfang politisch ruiniert.

1916 wurde Lloyd George zum Premierminister. Er nahm ein Jahr später Churchill wieder in die Regierung, als seinen Ratgeber. 1922 stürzte George. Churchill stürzte mit. Zwei Jahre später war Churchill aber wieder Minister, konservativer Minister. Bis 1929 war er Schatzkanzler. Von 1929 bis 1939 befand sich Churchill die meiste Zeit auf seinem Landsitz. Dort widmete er sich vollständig seinen Hobbys, wie gärtnern, malen oder schreiben, und der Familie. Die ganzen zehn Jahre sass Churchill aber immer noch im Unterhaus. Am 3. September 1939, am selben Tag, als England Deutschland den Krieg erklärte, wurde Churchill zurück in die Admiralität zurückgerufen. Er bemerkte aber, dass das Kriegsmaterial völlig veraltet war.

Am Anfang des zweiten Weltkrieges ging alles schief, was Churchill anpackte. Das erinnerte stark an den ersten Weltkrieg. Weil die Eroberung Norwegens fehlschlug, die Deutschen waren ihnen zuvorgekommen, stürzte die gesamte englische Regierung. Ausser Churchill. Er wurde kurz darauf Premierminister (1940). Churchill wollte um jeden Preis den Krieg gegen Deutschland gewinnen. Auch wenn England dabei zugrunde gehen sollte. Deshalb investierte er gewaltige Summen in die Waffenproduktion. Er versuchte ausserdem, die USA ganz für sich zu gewinnen. Das gelang ihm aber nie ganz recht. Trotzdem lieferten die USA England immer Kriegsmaterial, obwohl England das nicht mehr bezahlen konnten, weil es bankrott war.

Bei Kriegsende, 1945, wurde Churchill abgewählt, trotzdem England es zum grossen Teil ihm zu verdanken hatte, dass sie den Krieg gewonnen hatten. Churchill hatte nun einen schönen Lebensabend als reicher Mann vor sich. Es war aber nicht seine Art, untätig das Leben zu geniessen. Er liess sich deshalb, als 70-jähriger, noch einmal ins Unterhaus wählen. Im Oktober ´51 wird Churchill sogar noch einmal Premierminister. Er war nun aber ein Greis und dieser Aufgabe nicht mehr gewachsen. Während dieser Zeit hielt Churchill jedoch noch viele Reden im In- und Ausland, an denen er manchmal noch richtig aufblühte und man seine Lebensenergie spürte. 1955 trat Churchill dann zurück. Am 24. Januar 1965, 91-jährig, stirbt Churchill.

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